Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein psychoanalytisch begründetes, eigenständiges Verfahren. Wie bei allen psychodynamischen Methoden und Verfahren liegt ihr die Idee zugrunde, dass psychisch bedingte Störungen auf dem Hintergrund einer unbewussten intrapsychischen Dynamik entstehen. Mit der Analytischen Psychotherapie gibt es Gemeinsamkeiten, z.B. die theoretischen Denkmodelle. „Beide therapeutische Vorgehensweisen erfordern eine hohe Kompetenz im Verständnis von sozialen, interpersonellen Konflikten sowie von intrapsychischen Konflikten und deren Manifestation in der therapeutischen Situation“ *. 

Aber es gibt auch explizite Unterschiede: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie richtet sich auf die aktuell wirksamen unbewussten Konflikte. Sie beschäftigt sich mit den dysfunktionalen Geschehen, die ihren Ursprung in der Biografie haben und sich im Hier und Heute krank machend auswirken. Die Gegenwartsorientierung, also die Beachtung der aktuellen Lebenssituation, ermöglicht den Patientinnen und Patienten eine raschere Umsetzung von Veränderungen. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zeichnet sich „durch eine große Variabilität der anfallenden therapeutischen Aufgaben aus und damit notwendigerweise durch eine große Bandbreite behandlungstechnischer Interventionen“ *.

_{* Zur Differentialindikation zwischen tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapie.
Rudolf, G., Rüger, U. (2001) – Psychotherapeut 46, 216-219}